Autor: Dr. phil. des. Tomas Kaqinari
Gutachtende: Prof. Dr. Elena Makarova, Universität Basel (CH), Prof. Dr. Jacques Audran, Université de Strasbourg (F), Prof. Dr. Carina Lion, University of Buenos Aires (ARG)
Projektdauer: 2020 - 2025
Abstract
In Zeiten technologischer und gesellschaftlicher Transformationen sehen sich Lehrkräfte an Hochschulen mit der Notwendigkeit konfrontiert, ihre Lehrmethoden an die sich wandelnden Anforderungen der Bildungslandschaft anzupassen. Die Corona-Pandemie ermöglichte eine einzigartige Gelegenheit zur Untersuchung solcher Anpassungsprozesse.
Die vorliegende Studie analysiert auf Grundlage der sozial-kognitiven Theorie das Zusammenspiel persönlicher, verhaltensbezogener und institutioneller Faktoren, welche den Übergang von Lehrenden zur Online-Lehre beeinflussen. Zu diesem Zweck wurden einerseits qualitative Studien systematisch untersucht und andererseits eine Vergleichsanalyse von Daten durchgeführt, die mittels Fragebögen für Dozierende von fünf europäischen Universitäten erhoben wurden, um Schlüsselfaktoren zu ermitteln, die den Übergang prägten.
Die Ergebnisse der Untersuchung legen nahe, dass es signifikante Unterschiede hinsichtlich der Voraussetzungen der Lehrenden für die Online-Lehre gibt, insbesondere in Bezug auf Selbstwirksamkeit, Einstellung zu Technologie und Erfahrungen damit. Dies resultierte in einer Vielzahl pädagogisch-technologischer Ansätze für die Online-Lehre, die von der einfachen Ersetzung konventioneller Methoden bis hin zur fortgeschrittenen Integration von Bildungstechnologie reichen. Darüber hinaus belegen die Ergebnisse, dass die Lehrenden tendenziell in hohem Masse motiviert waren, ihren Studierenden in diesem neuen Modus Operandi den Zugang zu hochwertiger Bildung zu ermöglichen. Die digitale Reife der Institutionen, welche unter anderem die technologische Infrastruktur und institutionelle Unterstützungsangebote für den Online-Unterricht umfassen, spielte ebenfalls eine entscheidende Rolle. Universitäten, die über fortgeschrittene digitale Strategien verfügten, ermöglichten nahtlose Übergänge, was die Relevanz nachhaltiger Investitionen in den Aufbau digitaler Kapazitäten struktureller und personeller Art aufzeigt.
Die vorliegende Studie betont die Relevanz spezifischer hochschuldidaktischer Weiterbildungen, um die Selbstwirksamkeit und die technologischen Kompetenzen der Lehrenden zu fördern. Die Pandemie stellte eine Herausforderung dar, trieb jedoch auch die Professionalisierung und Weiterentwicklung der Lehrenden voran und bot wertvolle Einblicke in das transformative Potenzial disruptiver Wendepunkte.