25 Sept. 2019
10:00  - 16:00

Humboldt-Universität zu Berlin
Veranstalter:
Kolleg „Inklusion-Schule-Bildung“

Werkstattgespräch: Lehrer*innenhabitus und Habitusrekonstruktion

Im Zuge einer gegenwärtig breiteren Rezeption kulturwissenschaftlicher und praxistheoretischer Zugänge in der schulbezogenen Bildungsforschung wurde in den letzten Jahren verstärkt auch das Habituskonzept von Bourdieu für die Erforschung und Theoretisierung des beruflichen Handelns von Lehrer*innen aufgegriffen. Mit der Konzeption eines Lehrer*innenhabitus sind jedoch einige begrifflich-theoretische Baustellen zu bearbeiten.

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Werkstattgespräch: Lehrer*innenhabitus und Habitusrekonstruktion


Prof. Dr. Rolf-Torsten Kramer (Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg)


Mittwoch, 25.09.2019, 10.00-16.00 Uhr


Dorotheenstraße 24, Seminarraum 3.025


Abstract
Im Zuge einer gegenwärtig breiteren Rezeption kulturwissenschaftlicher und praxistheoretischer Zugänge in der schulbezogenen Bildungsforschung wurde in den letzten Jahren verstärkt auch das Habituskonzept von Bourdieu für die Erforschung und Theoretisierung des beruflichen Handelns von Lehrer*innen aufgegriffen. Mit der Konzeption eines Lehrer*innenhabitus sind jedoch einige begrifflich-theoretische Baustellen zu bearbeiten. Was genau ist eigentlich mit Lehrer*innenhabitus gemeint? Wie verhält sich dieser zum Habitus der sozialen Herkunft? Wie genau entsteht eigentlich der Lehrer*innenhabitus? Und ist diese Genese absichtsvoll zu gestalten oder nicht? Nicht zuletzt stellt sich auch die Frage, wie der Lehrer*innenhabitus empirisch greifbar wird.


In diesem Werkstattgespräch soll es um diese und ähnliche Fragen gehen. Dabei wird in Auseinandersetzung mit dem Ansatz von Bourdieu ein Konzept des Lehrer*innenhabitus und dessen Unterscheidung von einem professionellen Lehrer*innenhabitus im Zentrum stehen. Einen zweiten Schwerpunkt bilden dann methodisch-methodologische Überlegungen zur empirischen Erschließung des Lehrer*innenhabitus. Dabei wird es auch die Möglichkeit geben, gemeinsam und exemplarisch die Methode der sequenzanalytischen Habitusrekonstruktion anzuwenden und deren Brauchbarkeit zu überprüfen.


Dozent
Prof. Dr. Rolf-Torsten Kramer ist Professor für Schulpädagogik und Schulforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Zu seinen Arbeits- und Forschungsschwerpunkten zählen die folgenden Felder einer praxeologisch-rekonstruktiven Schul- und Professionsforschung: Schulkultur, Schüler*innenhabitus, Lehrer*innenhabitus, Professionstheorie und Professionalisierung. Außerdem ist Rolf-Torsten Kramer in Methoden der qualitativen (rekonstruktiven) Sozial- und Bildungsforschung ausgewiesen und hat u. a. zur Objektiven Hermeneutik, zur Dokumentarischen Methode, zur narrationsstrukturellen Analyse, zur Triangulation und zur qualitativen Mehrebenenanalyse gearbeitet.


Vorläufige Planung
10.00 Uhr Begrüßung (Vorstellungsrunde und Abstimmung zum weiteren Vorgehen)
10.15-11.45 Uhr Lehrer*innenhabitus (begrifflich-konzeptionelle und theoretische
Perspektiven und Fragen)


Mittagspause


12.45-14.15 Uhr Sequenzanalytische Habitusrekonstruktion (Prinzipien und Schrittfolge)
14.30-15.45 Uhr Gemeinsame, exemplarische Anwendung der sequenzanalytischen
Habitusrekonstruktion
15.45-16.00 Uhr Resümee und Abschluss


Eingeladen sind Nachwuchswissenschaftler*innen, die sich vorzugsweise mit dem Konzept des Lehrer*innenhabitus beschäftigen und/oder an dessen empirischer Erschließung arbeiten. Im Weiteren kann das Werkstattgespräch aber auch für praxeologische und habitustheoretische Arbeiten zu anderen pädagogischen Arbeitsfeldern (z. B. soziale Arbeit) interessant sein. Für empirische Arbeiten besteht die Möglichkeit, Material für die gemeinsame, exemplarische Anwendung der Methode der sequenzanalytischen Habitusrekonstruktion vorzuschlagen. Vorzugsweise sollte das Material (z. B. Auszüge aus Interviews oder Gruppendiskussionen) thematische Bezüge zum beruflichen (pädagogischen) Handeln von Lehrpersonen enthalten und insgesamt nicht länger als 1-2 Seiten sein. Die Teilnehmer*innenzahl ist auf 15 Personen begrenzt.


Anmeldungen zum Werkstattgespräch bitte mit einem kurzen Motivationsschreiben (Ihr Bezug zum Thema der Werkstatt, Ihre Interessen, max. eine A4 Seite sowie Materialvorschläge) bis zum 1.09.2019 an k.s.zauner@mailbox.org.


Organisator*innen sind Katji S. Zauner im Namen des Kollegs „Inklusion-Schule-Bildung“ der Humboldt-Universität zu Berlin mit der freundlichen Unterstützung von Ulrike Mehnert


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