28 Jun 2021 - 30 Jun 2021

Genf

Veranstalter:
FHNW

The 2021 Congress of the Swiss Sociological Association (SSA)

Social Justice in Times of Uncertainty

In den letzten Jahren sind die zwischen Regionen und Kantonen unterschiedlichen Bildungsangebote, Zulassungsbedingungen und Bildungsverläufe vermehrt thematisiert und problematisiert worden. Dies betrifft u.a. Differenzen im Angebot der «Frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung (FBBE)», Diskrepanzen in der Verteilung der Schüler*innen im nachobligatorischen Bereich auf die Allgemeinbildung und Berufsbildung, regional ungleiche Angebote im Bereich der höheren Berufsbildung oder unterschiedliche Zugangsbedingungen zu den kantonalen Hochschulen. Das Ziel dieses Workshops ist es, solche Phänomene regionaler Differenzen von Bildung in der Schweizbezüglich drei Aspekten zu untersuchen: (1) den Ursprüngen und Ursachen, (2) der Governance, (3) den gesellschaftlichen und individuellen Folgen, besonders auch für die soziale Gerechtigkeit. Der erste Aspekt betrifft im stark föderal organisierten Bildungssystem die politischen Regulierungen bezüglich Bildungsangeboten und Zulassungsbedingungen auf kantonaler Ebene sowie deren historische Wurzeln und Reformen. Im Weiteren sind soziokulturelle Differenzen in Bezug auf Wertigkeiten von unterschiedlichen Formen der Bildung oder von familienexterner Betreuung, aber auch wirtschaftliche Strukturen oder soziodemografischen Entwicklungen in den Regionen zu berücksichtigen. Wie können aus einer sozialwissenschaftlich inspirierten Perspektive solche regionalen und kantonalen Differenzen im Angebot von Bildung und im Zugang erklärt werden?Der zweite Aspekt fragt nach der Steuerung der regional unterschiedlichen Bildungsangebote. Dazu sind die Zuständigkeiten, Handlungsspielräume, Zielsetzungen, Strategien und Rechtfertigungen der steuerungsrelevanten Akteure in den Blick zu nehmen. Welche sozialwissenschaftlichen Zugänge erlauben es, die Handlungskoordination zwischen den Akteuren in der ‘Herstellung’ der ungleichen Bildungsangebote und -zugänge zu verstehen? Welche bildungspolitischen und gesellschaftlichen Konflikte und Dispute können rekonstruiert werden?Der dritte Aspekt interessiert sich für die Folgen regional differenter Bildungsmöglichkeiten. Insbesondere ist aus der Perspektive von Bildungsgerechtigkeit und damit auch sozialer Gerechtigkeitzu fragen, inwiefern diese Differenzen zu Ungleichheiten in den Bildungschancen und Bildungslaufbahnen in Abhängigkeit vom Wohnort führen und ggf. Bildungsungleichheiten nach sozialen Merkmalen in den untersuchten soziogeografischen Einheiten verstärken oder abschwächen. Welche regionalen Bildungsstrukturen befördern Bildungslaufbahnen, die zu einem erfolgreichen Abschluss auf Sekundarstufe II oder Tertiärstufe führen? Welche Faktoren führen zu einer Vergrösserung von Bildungsungleichheiten nach Geschlecht oder Herkunft im interkantonalen Vergleich? Unter welchen Bedingungen verschärfen regionsspezifische Bildungsmöglichkeiten in Krisenphasen die Bildungsungleichheit bzw. schwächen diese ab?

Ihr Abstract (in WORD- und in PDF-Format) schicken Sie bis zum 29. Januar 2021 per E-Mail an:
regula.leemann@clutterfhnw.ch
irene.kriesi@clutterehb.swiss

Formale Anforderungen: Abstract und Vortrag können in deutscher, französischer oder englischer Sprache sein, wobei die Sprache des Abstracts auch Sprache des Vortrags ist. Das Abstract (Umfang max. 500 Wörter) umfasst: Namen und Institutionen der Beitragenden, Titel, Thema, Zielsetzung und Fragestellung, Forschungs-/Erkenntnisstand, Theoretischer Rahmen, methodisches bzw. argumentatives Vorgehen, Ergebnisse bzw. Schlussfolgerungen, 3-4 Literaturangaben


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