Petition

Angesichts der entsetzlichen weltpolitischen Lage ist es unabdingbar, dass die wissenschaftliche Community ihre gesellschaftspolitische Verantwortung wahrnimmt. Deshalb haben sich unter dem Titel Science in Action Wissenschafter:innen aus den Bereichen Pädagogik bzw. Bildungs- und Erziehungswissenschaft zusammengetan, um auf die dramatische Lage der Menschen in und außerhalb der Ukraine zu reagieren und so konkret wie möglich Solidarität unter Beweis zu stellen. Über einzelne Fachbereiche hinaus sollen so alle progressiven und demokratischen Kräfte gebündelt werden, um deutliche Kritik an der kriegerischen Machtdemonstration des Aggressors – den Regierenden der Russischen Föderation – zu üben. In diesem Zusammenhang verurteilen wir die aktuellen Formen des Imperialismus und Nationalismus in einer diversen, verflochtenen globalisierten Welt und unterstützen alle Kräfte, die sich gegen den Krieg wenden und sich aktiv und konstruktiv für die Besserung der Lage in ihrem Wirkungsbereich einbringen. Wir solidarisieren uns lokal und global mit allen diesbezüglichen humanitären und Friedensbewegungen. 

Es ist uns daher ein Anliegen, fortwährend auf die Situation sowohl der Betroffenen als auch der widerständig agierenden Menschen hinzuweisen – in der Ukraine, in Russland und überall sonst. So geht es uns u. a. darum, den Flüchtenden und den sie Unterstützenden Hilfe zukommen zu lassen. Im Sinne einer direct action unterstützen wir die Sammlung von Hilfsgütern und materiellen Spenden sowie die Verbindung und Vernetzung mit NGOs, die auch finanziell abgesichert werden müssen, unterstützen bei der Organisation von Privatunterkünften und der Bereitstellung von öffentlichen Räumlichkeiten für Flüchtende und in Bedrängnis Geratene. Als Wissenschafter:innen sind wir vor allem in der Lage, akut notwendiges Wissen und hilfreiche Kenntnisse zu vernetzen, zu vermitteln und bereitzustellen. Mit dieser Petition wollen wir aktiv unsere Unterstützung anbieten. Wir machen Studierende, Lehrpersonen und Fachleute ausfindig, die fachliche Hilfe leisten bei der schulischen Bildung von Schüler:innen, beim Umgang mit (sequenziellen) Kriegstraumata, bei der fachlichen und sozialen Einbindung von Geflüchteten in ihrem Aufnahmeort etc. Neben einer weiteren Vernetzung aller gesellschaftlich und politisch verantwortlichen Kräfte wollen wir dabei auch darauf hinweisen, dass ohnehin von Ausgrenzung Betroffene und behinderte Menschen in dieser Situation mit besonderen Herausforderungen konfrontiert sind, denn viele displaced persons sind auch disabled persons.

Darüber hinaus verbinden wir unsere Solidaritätsbekundung mit dem klaren Aufruf, allen von Krieg und Flucht Betroffenen Unterstützung, Schutz und Solidarität zukommen zu lassen. Die gegenwärtig zu beobachtenden (kultur-)rassistischen Differenzierungen (auch vonseiten der eigenen Regierungen) zwischen Geflüchteten aus verschiedenen Regionen der Welt verurteilen wir auf das Schärfste. Ein menschenwürdiges Leben in Sicherheit und Frieden steht jedem Menschen unabhängig von Hautfarbe, Herkunft und Religion zu! 

Wir hoffen Euch und die Euren trotz allem wohlauf und senden herzliche und kollegiale Grüße,

Barberi, Alessandro / Beyer, Karolin / Buchko, Kate / Donlic, Jasmin / Forghani-Arani, Neda / Hauser, Mandy / Jencio-Stricker, Elisabeth / Kaqirani, Tomas / Kleinlein, Eva Verena / Klöpfer, Lea / Kohlenberger, Judith / Krompák, Edina / Lindner Jana / Kremsner, Gertraud / Makarova, Elena / Matusche, Julia / Moll, Mirko / Müller, Matthias / Müller, Norina / Obermayr, Tina / Pronizius, Ekaterina / Mattes, Albert / Matusche, Julia / Proyer, Michelle / Reiter, Julia / Saerberg, Siegfried / Schirlbauer, Gabriele / Schlote, Elke / Schmölz, Alexander / Sowinetz Marie-Claire / Todorova, Boryana / Weidermann, Anne / Waburg, Wiebke / Zimmer, Julia / Baumgartner, Lena/ Bánki, Anna

Begründung

Wir verbinden wir unsere Solidaritätsbekundung mit dem klaren Aufruf, allen von Krieg und Flucht Betroffenen Unterstützung, Schutz und Solidarität zukommen zu lassen. Die gegenwärtig zu beobachtenden (kultur-)rassistischen Differenzierungen (auch vonseiten der eigenen Regierungen) zwischen Geflüchteten aus verschiedenen Regionen der Welt verurteilen wir auf das Schärfste. Ein menschenwürdiges Leben in Sicherheit und Frieden steht jedem Menschen unabhängig von Hautfarbe, Herkunft und Religion zu! Lassen Sie uns gemeinsam dafür Verantwortung wahrnehmen!