04 Juni 2020 - 06 Juni 2020
09:00  - 18:00

Universität Trier
Veranstalter:
GPJE

Politische Bildung in der superdiversen Gesellschaft

Westliche Gesellschaften sind seit den 1960er Jahren durch langfristige Individualisierungs- und Diversifizierungsprozesse geprägt. Neben einer gesteigerten kulturellen und ethnischen Vielfalt zeigen sich diese Entwicklungen unter anderem in einer Abnahme traditioneller Milieus und sinkenden Mitgliedszahlen in Organisationen wie Parteien, Gewerkschaften und Kirchen, einer fragmentierten Parteienlandschaft und Medienöffentlichkeit, aber auch in Emanzipations- und Antidiskriminierungsdiskursen sowie Formen von Identitätspolitik. Hinzu kommen wachsende Unterschiede zwischen städtischem und ländlichem Raum, ökonomischem Status und politischer Teilhabe.

https://gpje.uni-trier.de/

 

Politische Bildung steht angesichts dieser Komplexitätssteigerung gesellschaftlicher Vielfalt, für die der Kulturanthropologe Stefen Vertovec den Begriff „Superdiversität“ geprägt hat, vor vielschichtigen Herausforderungen. Fragen nach der Bindekraft und Integrationsfähigkeit demokratischer Gesellschaften, nach gemeinsamen demokratischen Werten und Selbstverständnissen erfordern veränderte Inhalte, Konzepte und Prinzipien in der politischen Bildungsarbeit. Politikdidaktische Konzeptionen und Diskurse sind noch immer stark auf eine gymnasiale, scheinbar homogene Klientel ausgerichtet und berücksichtigen unterschiedliche Schulformen, Fragen der Inklusion und Binnendifferenzierung sowie die Heterogenität des „World-Classroom“ noch zu wenig. Außerschulische wie schulische politische Bildung müssen sich deshalb fragen, wie Formate zielgruppenorientiert ausdifferenziert werden können, um auch jene Lernenden zu erreichen und in ihren Beteiligungschancen zu stärken, die als
„bildungsbenachteiligt“ gelten oder in bisherigen Angeboten marginalisiert bleiben. Darüber hinaus bedarf es nicht zuletzt einer gezielteren empirischen fachdidaktischen Forschung, die sich mit den unterschiedlichen Herausforderungen politischer Bildung in der superdiversen Gesellschaft, ihren Paradigmen, Praxisformen und Akteuren auseinandersetzt.

Es bestehen prinzipiell drei Möglichkeiten zur Beteiligung an der GPJE-Jahrestagung 2020:


1. durch einen Vortrag zum Tagungsthema,


2. durch einen Vortrag oder Workshop zu einem aktuellen Forschungsprojekt zur politischen
Bildung,


3. durch eine Poster-Präsentation zu einem aktuellen Forschungsprojekt der politischen
Bildung.


Bitte reichen Sie für die Beteiligung mit einem Vortrag oder Workshop bis 31.01.2020 ein
Abstract im Umfang von 1.500 bis 2.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) plus 3-5 Literaturangaben
unter www.gpje.uni-trier.de/mitwirkung ein. Dieses Abstract wird im Falle der Annahme im
Tagungsprogramm abgedruckt.


Für die Beteiligung mit einer Poster-Präsentation reichen Sie bitte deren Titel und ein Abstract im Umfang von max. 1.000 Zeichen (inkl. Leerzeichen) plus 2-3 Literaturangaben bis
31.03.2020 unter www.gpje.uni-trier.de/mitwirkung ein.


Zentrale Tagungssprache ist Deutsch. Vorträge auf Englisch und Französisch sind ebenfalls
sehr willkommen.


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