Adverse Childhood Experiences (ACEs) gelten als belastende Kindheitserfahrungen, die mit einer erhöhten Vulnerabilität für eine Vielzahl psychischer und körperlicher Gesundheitsprobleme über die gesamte Lebensspanne hinweg verbunden sind. Bestehende ACE-Instrumente wurden jedoch nicht speziell für den Kontext der Krisenmigration entwickelt und erfassen daher möglicherweise nicht jene Belastungen, die für diese Population spezifisch sind. Zudem existiert in der Schweiz bislang keine Studie, die die psychosoziale Anpassung ukrainischer Jugendlicher untersucht hat, die nach der Invasion im Jahr 2022 in die Schweiz gekommen sind.

Ziel dieses Projekts ist es daher, bestehende ACE-Messinstrumente für krisenmigrierte Jugendliche anzupassen und weiterzuentwickeln, das adaptierte Instrument zu validieren und es zur Untersuchung der Zusammenhänge zwischen migrations- und krisenbezogenen Belastungen und psychosozialen Outcomes (z. B. depressive Verstimmungen, Angst, Selbstwertgefühl, Anpassung) einzusetzen.

Die Studie umfasst zwei Phasen: Im Arbeitspaket 1 werden Fokusgruppen mit ukrainischen Jugendlichen, Eltern sowie Fachpersonen durchgeführt, um krisenspezifische Belastungen zu identifizieren und die bestehenden Items entsprechend anzupassen. Arbeitspaket 2 dient der Validierung des Instruments in einer Online-Befragung mit 300 Heranwachsenden im Alter von 16 bis 20 Jahren und erfasst darüber hinaus deren psychosoziale Anpassung.

Durch die Entwicklung des ersten validierten ACE-Instruments für krisenmigrierte Jugendliche in der Schweiz stellt das Projekt ein dringend benötigtes Forschungsinstrument bereit und liefert neue Erkenntnisse darüber, wie kriegsbedingte Belastungen die psychosoziale Anpassung von Jugendlichen beeinflussen – mit unmittelbaren Implikationen für Wissenschaft und Praxis.

Projektlaufzeit: 01.12.2025-31.07.2027

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Das Projekt wird durch den Forschungsfonds der Universität Basel im Rahmen der Ausschreibung Forschungsfonds 2025 Förderung exzellenter Nachwuchsforschender gefördert.

Projektleitung

Dr. Beyhan Ertanir 
IBW, Universität Basel

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